Win­ter­ret­tich

Lie­be Mit­gärt­ne­rin­nen & Mitgärtner

Immer wie­der tau­chen auf dem Feld Fra­gen zu weni­ger bekann­tem Gemü­se auf. So wol­len wir euch hier den Win­ter­ret­tich etwas näher vorstellen.

Er wird auch Schwar­zer Ret­tich genannt und gehört zu den Kreuz­blü­ten­ge­wäch­sen (Bras­si­caceae). Somit ist er mit allen Kohl­ar­ten ver­wandt. Er stammt ver­mut­lich aus dem öst­li­chen Mit­tel­meer­ge­biet und war schon 2500 v.u.Z. in Ägyp­ten bekannt. Ange­baut wird er vor allem für die Ein­la­ge­rung in ganz Euro­pa und Nord­ame­ri­ka und war bis Mit­te des 20. Jahr­hun­derts sehr beliebt, bis er danach all­mäh­lich verschwand.

Sei­ne medi­zi­ni­sche Wir­kung ist schon lan­ge bekannt. Er wirkt gegen Gal­len­lei­den, rheu­ma­ti­sche Beschwer­den und Erkäl­tungs­krank­hei­ten. Die hei­len­den Kräf­te ver­dankt er dem Vit­amin C, sowie sei­nen Haupt­wirk­stof­fen, den schwe­fel­hal­ti­gen Senf­ölen. Die­se ver­ur­sa­chen den typi­schen schar­fen Geruch und Geschmack und wir­ken gegen Bak­te­ri­en und Pil­ze, beson­ders gut in den Schleim­häu­ten des Ver­dau­ungs­trak­tes, in dem sie neben­bei noch die Gal­len­saft­pro­duk­ti­on anregen.

Die äthe­ri­schen Öle des Win­ter­ret­tichs lösen außer­dem zähen Schleim in den Atem­we­gen bei Erkäl­tun­gen. Für ein alt­be­währ­tes Mit­tel gegen Husten wird er im obe­ren Drit­tel aus­ein­an­der­ge­schnit­ten, die unte­ren zwei Drit­tel etwas aus­ge­höhlt, mit Honig oder Kan­dis­zucker zur Hälf­te befüllt, wie­der zusam­men­ge­setzt und über Nacht zie­hen gelas­sen. Der ent­stan­de­ne Saft wird löf­fel­wei­se über den Tag ver­teilt eingenommen.

Win­ter­ret­tich ist viel schär­fer als wei­ßer Ret­tich, er wird des­halb oft gedämpft oder gekocht ser­viert, wodurch er einen rüben­ähn­li­chen Geschmack bekommt. Roh wird er vor allem zu einer def­ti­gen Brot­zeit mit Salz bestreut geges­sen, oder in Sala­te gerie­ben. Mit Essig und Öl wird er wesent­lich milder.

Bis bald auf dem Feld.
Lie­be Grüsse,
das Gartenteam