Von Bau­ern­re­geln und Wetterapps

Lie­be Mit­gärt­ne­rin­nen & Mitgärtner

Ein The­ma, das uns Gärt­ne­rIn­nen Tag und Nacht beschäf­tigt, ist das Wet­ter und sei­ne Aus­wir­kun­gen auf das Gedei­hen der Pflan­zen. Mal ist es zu kalt, zu heiß, zu trocken und dann wie­der zu nass…. Und anders als die mei­sten Leu­te kön­nen wir ein ver­reg­ne­tes Wochen­en­de sehr genies­sen, weil wir eher an die wohl­tu­en­de Wir­kung des lang­ersehn­ten Regens den­ken als an Out­door-Akti­vi­tä­ten bei strah­len­dem Sonnenschein!

Das Wet­ter, das wir Gärt­ne­rIn­nen brau­chen, muss erst noch erfun­den wer­den, da hilft der gan­ze Fort­schritt der Tech­nik nichts. So habe ich oft die Nie­der­schlags­men­gen in der Wet­ter­app (meteoschweiz.ch) Tage im Vor­aus stu­diert und fest­ge­stellt, dass die­se lau­fend und meist nach unten kor­ri­giert wer­den. In der Pra­xis heisst das, ich las­se oft den Reg­ner zum Bewäs­sern lau­fen, da es nicht sicher ist, ob die pro­gno­sti­zier­ten Regen­mil­li­me­ter auch tat­säch­lich über unse­rem Feld vom Him­mel herunterfallen.

In den heu­ti­gen Zei­ten der Wet­ter­sa­tel­li­ten mögen die alten Bau­ern- und Wet­ter­re­geln an Bedeu­tung ver­lo­ren haben. Trotz­dem steckt dahin­ter eine Men­ge an Erfah­rung, die Gene­ra­tio­nen von Land­wir­tIn­nen und Gärt­ne­rIn­nen durch Natur- und Wet­ter­be­ob­ach­tun­gen zusam­men­ge­tra­gen haben. Weil es damals noch kei­nen Wet­ter­be­richt gab, waren soge­nann­te «Losta­ge» wich­tig, um den gün­sti­gen Zeit­punkt für bestimm­te land­wirt­schaft­li­che Arbei­ten zu bestim­men. Die Bau­ern­re­gel muss nicht tref­fen­der sein als der Wet­ter­be­richt, aber sie ist unterhaltsamer!

Schafs­käl­te

Die Schafs­käl­te ist ein Wet­ter­phä­no­men, das im Juni einen Käl­te­ein­bruch mit einem Absin­ken der Tem­pe­ra­tur um 5 – 10 Grad mit sich bringt. Das war aktu­ell vom Don­ners­tag 21. Juni mit hoch­som­mer­li­cher Hit­ze durch einen nächt­li­chen Kalt­luft­ein­bruch am Frei­tag­mor­gen 22. Juni deut­lich spür­bar. Die Bezeich­nung Schafs­käl­te kommt daher, dass gewöhn­lich im Juni die Scha­fe gescho­ren wur­den und der Käl­te­ein­bruch für die Tie­re sehr unan­ge­nehm war.

Sie­ben­schlä­fer­tag 27. Juni

«Ist der Sie­ben­schlä­fer nass, regnet‘s ohne Unter­lass» – «Wenn zum Sie­ben­schlä­fer­tag die Blu­men im Was­ser ertrin­ken, sie­ben nas­se Wochen winken».

St. Peter und Paul 29. Juni

«St. Peter und Paul hell und klar bringt ein gutes Jahr» (ver­schie­de­ne Quellen)

Mit son­ni­gen Grüssen,
die GärtnerInnen